Das Letzte Kleinod
Wir haben die Angst gefressen Theater mit Geflüchteten aus Syrien


Do. 14.09.2017 um 18:30 Uhr
Langen,
Leher Landstr., Bahnhof, 27607 Geestland

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Hassan hatte seinem Großvater jeden Sommer im Olivenhain geholfen. Fatma erinnert sich an ihre Hochzeit, bei der Männer und Frauen in getrennten Sälen feierten. Mohammed sah den ersten Bombenabwurf vom Balkon aus. Ibrahim stand in einer großen Menschenmenge, als die Autobombe neben ihnen detonierte. Die Jugendlichen, die ihre Erinnerungen an die Zeit vor und während des Krieges in Syrien teilten, leben heute in Niedersachsen. Die meisten gehen in die Schule und beginnen, in Deutschland Fuß zu fassen. Doch immer wieder kommt die Sehnsucht hoch, nach der glücklichen Zeit in Syrien. Aber auch die Bilder von Folter und Gewalt, welche die Jugendlichen manchmal schon im Alter von 14 Jahren erfahren mussten. 

Das Theaterstück „Wir haben die Angst gefressen“ erzählt von den Erfahrungen der jungen Leute aus Syrien. Vier professionelle Schauspieler*innen, teils selbst aus Syrien geflüchtet, interviewten ihre Landsleute zur Geschichte, Kultur und zum Ausbruch des Krieges in Syrien. Die Interviews wurden von Jens-Erwin Siemssen zu einem Theatertext verdichtet, der über den Alltag vor und während des Krieges erzählt und über die persönlichen Motive, die schließlich zur Flucht führten.

„Mein Kopf. Meine Ohren. Ich konnte nicht atmen. Nicht mal sprechen.

Das war das erste Mal, dass ich sowas gesehen habe.

Diese Bilder. Bin einfach gegangen, bis nach Hause.“

(Syrischer Jugendlicher über einen Anschlag in Aleppo)

Das Stück wird in vier Güterwaggons gespielt, die im September 2017 auf eine Reise durch das Elbe-Weser-Dreieck gehen. In den Eisenbahnwaggons entstehen Bühnenräume, in denen Biografien von jugendlichen Kriegsflüchtlingen als begehbare Theatervorstellung zu erleben sind.

Wir haben die Angst gefressen – © Jens-Erwin Siemssen