Liebe Kolleg*innen und liebes Publikum,
die niedersächsischen Theater sowie die freie Tanz- und Theaterszene stehen vor existenzbedrohenden Herausforderungen, denn das Land Niedersachsen hält sich nicht an den Koalitionsvertrag. Dieser besagt, dass das Land anteilig die Tarifsteigerungen für die sechs Kommunaltheater und das Göttinger Symphonieorchester übernimmt.
Von den Häusern wurde ein Gesamtbedarf von 6 Mio. Euro für das Haushaltsjahr 2025 angemeldet. Davon wurden aber nur 3,5 Mio Euro in den Haushaltsplan aufgenommen. Die Standorte Lüneburg und Celle, die bereits in der Spielzeit 2023/24 Sondermittel des Landes in Höhe von 500.000 Euro zur Abwendung einer Insolvenz erhalten hatten, sind wieder extrem gefährdet.
Die Projektmittel, mit denen die Freie Szene finanziert wird, müssen um mindestens 250.000 Euro erhöht werden. Das Land Niedersachsen muss Verantwortung gegenüber der freien Tanz- und Theaterschaffenden übernehmen und verhindern, dass diese nicht von auskömmlichen Verdiensten abgeschnitten werden.
Die Einsparungen werden zu folgenschweren strukturellen Schäden führen. Das künstlerische Angebot und dessen Qualität werden reduziert werden müssen und die Eintrittspreise deutlich erhöht. Unsere Arbeitsplätze werden wegfallen, Gäste können nicht mehr engagiert werden. Zusätzliche Leistugen, insbesondere in der Kinder- und Jugendarbeit, können nicht mehr erbracht werden. Theater für alle gäbe es nicht mehr.
Bereits im Jahr 2018 versammelten sich hunderte von Theatermacher*innen hinter der Aktion #rettedeintheater, um die Politik auf die Notwendigkeit einer auskömmlichen Finanzierung aufmerksam zu machen. In den Jahren 2021 und 2023 mussten sie den Appell an die Abgeordneten wiederholen. Auch in diesem Jahr liegen die Prokopfausgaben für die Kultur in Niedersachsen bundesweit immer noch auf dem vorletzten Platz.
Wir fordern eine dauerhaft auskömmliche Finanzierung und keine temporären Trostpflaster!
Das Land Niedersachsen muss
1. Die Tarifsteigerungen anteilig übernehmen
2. Die Projektmittel für die freie Tanz- und Theaterszene erhöhen
3. Sich an den inflationsbedingt stark gestiegenen Sachkosten beteiligen
Kommt zur Demo und unterstützt unsere Forderungen – für den Fortbestand unserer Bühnen!