Theater im Pavillon
Stolz und Vorurteil Thermoboy FK


Sa. 27.04.2019 um 19:30 Uhr
Theater im Pavillon,
Lister Meile 4, 30161 Hannover

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Es ist eine allgemein anerkannte Tatsache, dass im England des frühen 19. Jahrhunderts eine heiratsfähige Dame nur selten darauf hoffen kann, wahre Liebe und eine gute Partie in ein und derselben Person zu finden. Gerade wenn es sich bei dieser Person um einen Mann handelt.

Jane möchte heiraten. Lizzie möchte ihre Unabhängkeit. Und Lydia will einfach nur Spaß. Die drei Schwestern begeben sich auf eine abenteuerliche Reise durch die Stände ihrer Gesellschaft und treffen dabei auf eine mächtige Baronin, einen kauzigen Pfarrer, einen undisziplinierten Soldaten und viel Personal. Doch dann ziehen zwei junge heiratsfähige Männer in die Gegend: der undurchsichtige Darcy und der niedliche Bingley.


Thermoboy FK schauen mit Stolz und Vorurteil durch literarische Figuren auf die Verbindungen zwischen Liebe und Geld, zwischen Zusammenleben und individueller Freiheit - und die Möglichkeit von Theater als Selbstinszenierung und Selbsterfindung. In einer eigenständigen Adaption schreiben sie das Sittengemälde Jane Austens aus dem 19. Jahrhundert neu und fort. Acht Männer spielen dabei Frauen- und Männerrollen und müssen sich so als Performer wie auch als Figuren Fragen nach Repräsentation, Sichtbarkeit und Privilegien stellen.

Über Thermoboy FK:

Thermoboy FK machen ihre Sehnsucht nach moderner Mythologie zu Theater. Sie erfinden zukünftige, vergangene oder parallelen Welten und erzählen darin Geschichten vom Zusammenleben als Gruppe, vom Wechsel der Identitäten und vom Verlust und Wiedergewinn von Unschuld. Dafür bauen sie Häuser, Landschaften oder Gärten und bewegen sich hin und her zwischen Fiktion und Theaterraum. Sie verdrehen alte Männerbilder und erschaffen neue. Mit meditativ choreografierter Handlungsarmut praktizieren sie Alternativen zu einer leistungsorientierten Gesellschaft.

Mit ihrer ersten Produktion Argelès-sur-Mer gründete sich die Gruppe 2011 als cobraanker.cobra. Diese und die beiden folgenden Produktion “Soft“ (2013) und La Casa (2014) bezeichnen sie rückblickend als Jungs-Trilogie, die von Konstitution, Aufstieg und Zerfall einer autobiografisch geprägten Gemeinschaft erzählt. Mit Rückkehr nach Xibalba (2015) verlässt die Gruppe die Selbsterzählung, wendet sich vermehrt Utopien und Gegenwelten zu und nennt sich von nun an Thermoboy FK. Für We Must Battle… (2017) konfrontieren sich die ehemaligen Zivildienstleistenden mit einem soldatischen Männerbild. Mit Stolz und Vorurteil (2018) schauen sie zum ersten Mal durch klassische Figuren auf die Themen Liebespolitiken und Patriarchat.

Die Inszenierungen der Gruppe wurden zu zahlreichen Festivals in Deutschland eingeladen, u.A. zum Körber Studio Junge Regie, theaterszeneeuropa und Best OFF Niedersachsen. Die Basis der Mitglieder konzentriert sich auf die Städte Berlin, Braunschweig und Bremen.

Credits:

PERFORMANCE Malte-Levin Behrens, Florian Brunken, Moritz Brunken, Janis Fisch, Jan Felix Hahn, Dennis Dieter Kopp, Felix Scheer, Jasper Tibbe | BÜHNE, VIDEO Stefan Gottwill, Malte-Levin Behrens, Moritz Brunken | KOSTÜM Harm Coordes, Jan Felix Hahn | MUSIK Felix Scheer, Simon Geuchen | GASTREGIE Leonie Boehm | DRAMATURGIE Susanne Wagner | PR Franziska Janke | PRODUKTION ehrliche arbeit - freies Kulturbüro

Eine Produktion von Thermoboy FK in Koproduktion mit dem Theaterdiscounter Berlin. Gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stiftung Niedersachsen. Mit freundlicher Unterstützung der Schwankhalle Bremen.

Stolz und Vorurteil – © Daniel Weigel