Theaterhaus Hildesheim
WOY - Ein Szenenfragment frei nach Georg Büchner in Gebärden- und Lautsprache


Sa. 30.11.2019 um 20:00 Uhr | Premiere
Theaterhaus Hildesheim,
Langer Garten 23c, 31137 Hildesheim

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WOY ist eine Theateraufführung in Deutscher Gebärdensprache und Lautsprache, mit Übertitelung, Videoeinspielung und Musik. Die Theaterinszenierung WOY ist frei nach dem Dramenfragment WOYZECK von Georg Büchner aus dem Jahr 1836/37. Ein Dramenfragment ist ein unvollständiges Werk. Der Autor Georg Büchner starb damals, bevor er das Stück zu Ende schreiben konnte. Die Inszenierung „WOY“ ist ebenfalls ein Fragment. Darum ist der Titel WOY nur ein Teil aus dem Namen Woyzeck. 

WOYZECK von Georg Büchner ist die Geschichte von Franz Woyzeck. Er muss seine Familie versorgen. Zusätzlich zu seiner Arbeit macht er bei der Menschenversuchsreihe eines Arztes mit, um mehr Geld zu verdienen. Dabei muss er nur noch Erbsen essen. Franz Woyzeck wird von seinem Chef und dem Arzt ausgenutzt und öffentlich gedemütigt. Woyzeck glaubt, dass seine Frau Marie ihn betrügt.  Durch all dies  ist er verletzt und verliert langsam den Verstand. Am Ende der Geschichte fließt Blut. Zwei Menschen sterben. Es ist ein Schicksal, mit dem man* nur Mitleid haben kann. Oder?

Wir fragen uns: Wer ist Franz Woyzeck? Ist er ein Opfer? Und was ist mit Marie, ist sie schuldig? Ist sie auch ein Opfer? Können wir überhaupt leben, ohne schuldig zu werden?

In WOY stellen wir Fragen, aber wir geben keine klaren Antworten. Die Figuren können sich bei WOYvon ihren Geschichten befreien. Sie können sogar an einem Abend mehrmals sterben. Sie machen sich selbstständig und verändern ihre Rollen. Manchmal können wir das Theater  verstehen und manchmal nicht. Wir können aber Gefühle haben, Gefühle erklären und vielleicht Gefühle plötzlich besser wahrnehmen. Es ist ein Versuch.


Die Regisseurin Manuela Hörr und die Dramaturgin Nicola Bongard entwickelten zusammen mit ihrem Ensemble und den Studierenden des Seminars „Theaterübertitelung“ des Instituts für Übersetzungswissenschaft und Fachkommunikation der Universität Hildesheim die Theaterinszenierung WOY. Das Ensemble besteht aus hörenden und gehörlosen Schauspieler*innen. Es ist eine Aufführung für hörgeschädigte und hörende Menschen.


Regie: Manuela Hörr | Dramaturgie: Nicola Bongard |Ensemble: Jörg Apel, Marie-Thérése Fontheim, Andreas Klumpf, Marion Jansen, Frank Watzke // Andreas Klumpf, Frank Watzke, Jörg Apel, Marie Fontheim, Marion Jansen | Regieassistenz: Nadja Sünel | Gebärdendolmetscherin: Sarah Elena Prieto Peña |Videokunst & Bühnenbild: Jörg Finger |Übertitelung: Jörg Finger und das Seminar „Theaterübertitelung“ unter der Leitung von Nathalie Mälzer, Saskia Schulz und Jeffrey Döring | Kostüm: Greta Strauch | Technik und Musik: Mark Roberts | Produktionsleitung: Antonia Rehfueß | Probenbegleitung: Eva Kiok | Publikumsbefragung: Nicola Köhler

 Das Projekt „WOY“ wird gefördert durch das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie, Aktion Mensch, die Friedrich Weinhagen Stiftung, die Johannishofstiftung, den Landschaftsverband Hildesheim und die Sparkasse Hildesheim Goslar Peine.

WOY - Ein Szenenfragment frei nach Georg Büchner