Der Landesverband Freie Darstellende Künste in Niedersachsen will in Kooperation mit dem Performing Exchange (PEX) Programm des Bundesverband Freie Darstellende Künste professionelle Künstler*innen in ländlichen Räumen Niedersachsens und darüber hinaus digital und analog zusammenbringen. Hiermit soll der Austausch von Expertise gefördert und die Innovationskraft der verschiedentlich erprobten Vermittlungsformate in ländlichen Räumen sichtbar gemacht werden. Die Kooperation zwischen BFDK und LaFT ermöglicht es, Strategien zur Stärkung der Akteur*innen sowie der Attraktivität ländlicher Regionen, angepasst an vorhandene Bedarfe und Strukturen auch während der Corona-Pandemie, zu entwickeln.
Ausgangslage für das kooperative Projekt ist zudem ein geschärfter Blick auf ländliche Räume: Freie Theatergruppen und -orte tragen in ihrer Region maßgeblich zur Belebung bei und wirken häufig als Kommunikationsanker in der Fläche. In den letzten Jahren sind in Niedersachsen durch neu gegründete Spielstätten und Gruppen sowie durch die Neuorientierungen freier Gruppen auf die Arbeit in ländlichen Räumen einige Akteur*innen hinzugekommen, die die langjährig etablierten Kulturorte freier Künstler*innen ergänzen. Gemeinsam ist ihnen allen ein erhöhter Bedarf an Wissens- und Erfahrungsaustausch über ihre jeweiligen Vermittlungsformate und -strategien. Nicht zuletzt aus diesem Grund setzt PEX für Niedersachsen auf einen mittelfristigen Peer-Beratungsprozess.
Kooperationspartner*innen
Die Kooperationspartner*innen machen PEX für Niedersachsen zu einer verbandsübegreifenden Initiative der Freien Darstellenden Künste in Niedersachen. Der Landesverband Freie Darstellende Künste in Niedersachsen kooperiert mit dem Bundesverband Darstellende Künste, um professionelle Künstler*innen in ländlichen Räumen und darüber hinaus digital und analog zusammenzubringen.
Für das Peer-to-Peer-Beratungsprogramm im Rahmen von PEX für Niedersachsen kooperiert der LaFT außerdem mit dem Landesverband Soziokultur Niedersachsen und der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel. Die regionalen Kulturberater*innen des Landesverband Soziokultur in Niedersachsen Wiebke Dahlhoff, Dieter Hinrichs und Ingrid Wagemann begleiten die Peer-Tandems in Einzel- oder Gruppentreffen und je nach Bedarf über einen Zeitraum von ca. 6 Monaten. Sie unterstützen den Wissensaustausch und Erfahrungstransfer für die jeweils eigene künstlerisch-vermittelnde Arbeit der "Peers" sowie die Dokumentation des fachlichen Austauschs und seiner Good-Practice Beispiele. Die Kick-Off-Veranstaltung zum Peer-to-Peer-Beratungsprogramm im Januar 2021 wird moderiert von Dr. Birte Werner, Programmleiterin Darstellende Künste der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel. Sie zeigt Techniken und praktische Ansätze auf, anhand derer der eigene oder die beruflichen Wege anderer sowohl digital als auch analog unterstützt und geebnet werden können.
Weitere Kooperationspartnerin ist das Institut für Kulturpolitik an der Universität Hildesheim, hier Prof. Dr. Birgit Mandel, Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Kulturpolitik an der Universität Hildesheim, und Ann-Kathrin Schmidt, Wissenschaftliche Mitarbeiterin. Sie flankieren PEX für Niedersachsen mit Impulsvorträgen und unterstützen mit ihren Studierenden den Evaluationsprozess des Beratungsprogramms.
Prof.in Dr.phil Maren Witte (Studiengangsleitung Tanz und Theater im Sozialen an der Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg) mit dem Schwerpunkt "Vermittlung" sowie Dr. Ole Hruschka (Studiengangsleiter Darstellendes Spiel der Leibniz Universität Hannover) unterstützen den diskursiven Prozess und fungieren als Multiplikator*innen für das Peer-to-Peer-Beratungsprogramm: So wird auch die melken-AG, seit 2018 eine offene studentische Arbeitsgruppe von Studierenden des Studienfachs Darstellendes Spiel an der Leibniz Universität Hannover, Partnerin des Projekts „PEX für Niedersachsen“, indem sie für verschiedene Veranstaltungen Moderationshaltungen und Gesprächsformate (mit-)entwickelt.
Moderierend und künstlerisch-vermittelnd begleitet die Geheime Dramaturgische Gesellschaft (gegründet in Hildesheim) aus „Gesprächsanstifter*innen nicht-infektiöser Begegnungsformate“ das Nachdenken über Theaterarbeit in ländlichen Räumen - in einer Zeit der Kontaktbeschränkungen während der Covid-19-Pandemie.
Last but not least: Die Stiftung Niedersachsen steht aufgrund ihrer langjährigen Fördertätigkeit im Bereich "Vermittlungsarbeit" beratend zur Seite.